Stellenanzeigen sind nach wie vor das wichtigste Recruiting-Instrument. Darüber hinaus fungieren sie als Schaufenster von Arbeitgebern im Wettbewerb um Talente: Sie informieren nicht nur über Jobs, Aufgaben und Anforderungen, sondern prägen auch die Wahrnehmung der Arbeitgebermarke. Gleichzeitig unterliegen sie klaren rechtlichen Vorgaben: Kein:e Kandidat:in darf im Bewerbungsprozess diskriminiert oder ausgeschlossen werden.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verpflichtet Unternehmen ausdrücklich dazu, Chancengleichheit sicherzustellen – von der Formulierung der Ausschreibung bis hin zum Auswahlverfahren.
Unsere aktuelle Befragung zeigt jedoch, dass viele Kandidat:innen die Realität anders erleben. Fast die Hälfte von ihnen berichtet, sich in einer Stellenanzeige schon einmal durch Sprache oder Bildwelten ausgeschlossen gefühlt zu haben. Hinzu kommt die „ewige Debatte“ rund um das Gendern in Stellenanzeigen, welche die Gruppe der Bewerbenden spaltet: Für die einen steht es für Vielfalt und damit das ausdrückliche Einschließen aller Geschlechter. Für die anderen stellt das Gender-Sternchen schlicht eine unnötige Sprachbarriere dar.
Für Personalabteilungen ergibt sich daraus ein doppelter Auftrag: Sie müssen einerseits die rechtlichen Vorgaben beachten, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Andererseits gilt es, Sprache und Bildwelten so zu gestalten, dass sie für die potenziellen Bewerber attraktiv wirken, Vielfalt signalisieren und niemanden (unbewusst) ausschließen.
Mit diesem Whitepaper möchten wir aufzeigen, wie Bewerbende aktuelle Stellenanzeigen wahrnehmen, welche Fallstricke sie sehen und wie sie nach rund fünf Jahren Gender-Diskussion heute zu diesem Aspekt in Stellenanzeigen stehen.
Direkt zur Studie:
