
Rezensionen sind eine gern herangezogene Entscheidungshilfe. Auch wenn es um die Wahl des Arbeitgebers geht, verlassen sich Fachkräfte zunehmend auf die Sterne-Bewertungen, die sie aus Online-Shops kennen. Arbeitgeberbewertungsplattformen sind deshalb heute ein wichtiges Employer-Branding-Instrument geworden. Denn die Employer Reputation, also Ihr guter Ruf unter Fachkräften, entscheidet darüber, ob Sie die Bewerbung erhalten oder Ihre Konkurrenz!
Arbeitgeber-Bewertung – Krisenmanagement auf kununu, Glassdoor & Co.
„Arbeitgebersiegel sind doch eh gekauft“, hört man aus den Reihen der Bewerber. Nach außen hin sind alle Firmen offen, tolerant und Traumarbeitgeber, die sich mit immer neuen Versprechen gegenseitig übertrumpfen.
„Bewertungspessimismus“ unter Bewerbern
Doch längst macht sich ein gewisser „Bewertungspessimismus“ unter Bewerbern breit. Gut geschult im Lesen zwischen den Zeilen, wittern sie hinter jeder guten Bewertung und jedem Offenheits- und Qualitätsversprechen Lüge und Manipulation. Warum eigentlich?
Arbeitgeber-Bewertung im Fokus der Bewerber
Bewerber werden insbesondere dann skeptisch, wenn sich Stimmen aus der Vergangenheit mit aktuellen Stimmen in pucto Arbeitgeberbewertung beißen. Unternehmen sind keine statischen Gebilde wie z. B. Produkte. Durch Produktrezensionen auf Amazon und bei anderen Online-Shops geschult, gehen potenzielle Mitarbeiter bei ihrer Job-Recherche heute kritischer denn je auf die Suche nach dem unternehmerischen Makel.
Und da verhagelt die schlechte Bewertung eines unzufriedenen Mitarbeiters, der etwa in einer schwierigen Übergangszeit dem Unternehmen den Rücken gekehrt hat, auch die ehrlichste gute Bewertung.
Krisenmanagement auf kununu
Unternehmen müssen ihren Ruf im Web deshalb im Auge behalten und aktiv pflegen. Es gehört mittlerweile zum guten Arbeitgeber-Ton, auf der zu XING gehörenden Bewertungsplattform kununu Stellung zu Kritik und Vorwürfen zu nehmen. Als Kern des Krisenmanagement sollte in diesem wichtigen Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit realistisch, sachlich und konstruktiv auf Kritik reagiert werden.
Auch hier hilft der Einblick ins Unternehmen. Erklärt man, wo die Quelle der Unzufriedenheit liegt – und wie man diese trockenlegen wird – gewinnt das Unternehmen samt Fachabteilung an Kontur. Potenzielle Bewerber wissen diesen Ansatz zu schätzen, denn weit oben in der Gunst von Fachkräften steht eine gute Fehlerkultur, die das Unternehmensgebilde ständig zum Guten hin weiterentwickelt. Sich als Unternehmen nur für die eigenen Fehler zu entschuldigen, dann aber so weiterzumachen wie bisher, ist hingegen fatal.
Eigene Arbeitgeber-Bewertung auf kununu, Glassdoor & Co. ernst nehmen
Arbeitgeber profitieren am meisten davon, wenn sie an ihren Fehlern arbeiten, denn exakt das erwarten sie auch von ihren Arbeitnehmern. So wird bei Glassdoor und kununu oft eine gute Bewertung mit Verbesserungsvorschlägen verknüpft. Haben Arbeitnehmer den Eindruck, dass man sich um ihre Belange kümmert und dass das Unternehmen konsequent und kontinuierlich an sich arbeitet, wird letzteres auch mit ernst zu nehmenden Bewertungen bedacht.
Hier trennt sich die Spreu der überschwänglich guten, aber durch ihre Undifferenziertheit unglaubwürdigen Bewertungen vom Weizen der als authentisch wahrgenommenen Stimmen, die einen unverstellten Blick auf das Unternehmen bieten. In diesem Sinne gilt es also, eine Verbesserungskultur wirklich zu leben, anstatt sie immer nur dann vorzugeben, wenn Kritik laut wird.
Mit kununu & Co. an der Arbeitgeber-Bewertung arbeiten
Arbeitgeberbewertungen, Siegel und Zertifikate sind damit noch lange nicht in der Krise, sondern bieten die Chance, durch sichtbare Arbeit am Charakter des Unternehmens die Arbeitgebermarke weiter zu stärken. Die Reaktion auf Bewertungen ist keine reine Selbstverteidigung, sondern Kommunikationssparring mit Arbeitnehmern und denen, die es werden wollen.
Wie Sie dabei am besten vorgehen, verraten wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.